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Umweltschutz

Luchsland Rheinland-Pfalz

Verschiedene Landkreise in Rheinland-Pfalz

Projekt Luchsland Rheinland-Pfalz
In verschiedenen Gebietskulissen sollen Luchse angesiedelt werden. Foto: Geslin Laurent

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Fördersumme

72.000 €

Projektlaufzeit

bis Ende Januar 2024


Ein Zuhause für den Luchs

Ursprünglich besiedelte der Luchs weite Teile Mitteleuropas. Das EU-Projekt „LIFE Luchs Pfälzerwald“ der Stiftung Natur und Umwelt versucht, den Luchs seit 2015 wieder in seinem ursprünglichen Lebensraum, dem Pfälzerwald, zu etablieren. Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und beherbergt zusammen mit den französischen Nordvogesen auf einer Fläche von 3.000 km² eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Nach umfangreichen Vorbereitungen begann im Jahr 2016 die Umsiedlung von insgesamt 20 Luchsen aus der Schweiz und der Slowakei in den Pfälzerwald. Bis zum März 2020 konnten alle 20 Katzen in ihre neue Heimat gebracht werden. Die freigelassenen Luchse erhielten jeweils ein GPS-Sendehalsband, um ihre Wiedereinbürgerung in den ersten Monaten zu begleiten. Das breit angelegte Monitoring ermöglichte es, bis 2021 mindestens 18 Jungtiere, die im deutsch-französischen Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen geboren wurden, nachzuweisen.

Patenluchs von BINGO!

Die Luchsin Jara aus dem Schweizer Kanton St. Gallen ist seit April 2018 Bestandteil der Luchspopulation im Pfälzerwald. Das Patentier von Lotto Rheinland-Pfalz und der Umweltlotterie BINGO! verstärkte als erfahrenes Weibchen die Wiederansiedlung. Jara musste übrigens bereits bei ihrer Ankunft im Pfälzerwald tragend gewesen sein: Gut versteckt in einem Haufen Schlagabraum konnte 2019 ein wohlgenährtes, männliches Jungtier gefunden werden. Der Vater des Wurfes ist vermutlich ein unbekannter Schweizer Luchskuder.

Sensibilisierung für den Luchs

Doch neben der Wiederansiedlung der Luchse beinhaltet das Projekt ein breites Spektrum ergänzender Maßnahmen. Die stete Öffentlichkeitsarbeit reicht von Luchs-Infotagen über Exkursionen bis hin zu digitalen Vortragsreihen. In Rheinland-Pfalz gibt es zudem ein Netzwerk von so genannten Großkarnivoren-Beauftragten, die ehrenamtlich als lokale Ansprechpartner zur Verfügung stehen und Meldungen nachgehen. Doch insbesondere Interessensgruppen aus Jägerschaft und Nutztierhaltung stellen sich viele Fragen zu der Wiederansiedlung des großen Beutegreifers. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen pflegt der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ein verbandsübergreifendes Netzwerk zur fortlaufenden Information und Schulung von Jägerinnen und Jägern in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus wird die Jägerschaft auch beim Monitoring des Luchs-Bestandes im Pfälzerwald eingebunden. Auf diesem Wege wird weiter an der Akzeptanz des Luchses und den Schutz seiner Lebensräume gearbeitet.


Dieses Projekt wurde gefördert von

Logo SNU Rheinland-Pfalz
https://snu.rlp.de
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